Sofortbildkameras: So findest du das richtige Modell
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01.07.2019 | 02:10 Uhr
Einsteiger-Modelle mit bewährter Technik
Der Einstieg in die Sofortbild-Welt ist vergleichsweise günstig: Einfache "Point-and-Shoot"-Modelle (auf Deutsch: draufhalten und fotografieren) gibt es schon zwischen vierzig bis sechzig Euro. Sie unterscheiden sich in ihrer Bauweise auch nur wenig von den klobigen Modellen, die Ältere von früher kennen.
Da sind die einzelnen Bauteile vielleicht etwas besser, weil es in der industriellen Fertigung Fortschritte gab. Grundsätzlich sind die Kameras aber gleich – nur hat man jetzt vielleicht Modelle in vielen Farben, mit Glitzer oder Hello Kitty drauf.
Recht teuer werden auf Dauer die Filme, die in die Kameras eingelegt werden müssen.
Da liegt man je nach Größe und Film zwischen 60 Cent und zwei Euro für die großen Polaroids.
Diese Preise gelten für ein Bild, wohlgemerkt.
Auf welchem Material sollen die Sofortbilder entwickelt werden?
Wer eine Sofortbild-Kamera kauft, muss sich immer entscheiden: Es gibt Kameras mit dem so genannten Integralfilm oder auch "Chemiebildchen", und andere mit ZINK-Papier. Der Integralfilm ist die ältere Technologie. Hier befinden sich Negativ, Trägermaterial und Entwickler in einer lichtdicht verpackten Kassette.
Der Film ist lichtempfindlich und muss entwickelt werden. Der Entwickler ist aber eben im Bild direkt drin, da muss man also keine Sauerei erwarten oder so.
Kommt das Bild aus der Kamera, dauert es rund vier Minuten, bis das Foto mit dem typischen weißen Rahmen sichtbar wird. Bei der neueren ZINK-Technik – die Abkürzung steht für "Z-ero INK", also "keine Tinte" – besteht das Fotopapier aus mehreren Schichten mit Kristallen. Die Farben werden hier durch Hitzeimpulse aktiviert. Auch hier beträgt die Entwicklungszeit mehrere Minuten. Das Bild ist randlos bedruckt. Preislich ist ZINK-Fotopapier etwas günstiger, mit rund 50 Cent pro Bild aufwärts. Den Unterschied zwischen der älteren und der neueren Fototechnik sieht man auf den Bildern:
Die Fotos mit den richtigen Filmen wirken ein bisschen weicher und gefälliger und das ZINK-Papier, das wirkt ein bisschen plakativer, ein bisschen klarer.
Sie rät, sich vor dem Kauf Bilder mit verschiedenen Entwicklungstechniken online anzusehen oder sich, wenn möglich, eine Kamera von Freunden auszuborgen.
Einfach losknipsen
Besitzer einer Sofortbildkamera müssen damit leben, dass sie beim Fotografieren weniger Einstell-Möglichkeiten haben als etwa mit einer digitalen Spiegelreflexkamera oder den sehr guten Kameras aktueller Top-Smartphones. Genau das ist für viele Fans aber der Vorteil der Sofortbildtechnik.
Man hat immer so ein bisschen den Überraschungseffekt und das sind auch vor allem Spaßkameras. Die meisten Menschen nutzen die, um schnelle Fotos zu machen und die mit Freunden auszutauschen.
Bei Sofortbildkameras gibt es beispielsweise meist nur eine Brennweite, so dass der Bildausschnitt nicht vergrößert oder verkleinert werden kann. Nutzer müssen dann eben näher ans Motiv herangehen, wenn das Bild mehr von der fotografierten Person zeigen soll.
Zudem sind diese Kameras meist auf unendlich scharf gestellt, man hat dann von vorne bis hinten eine Schärfe. Bei manchen Modellen kann man aber drei Bereiche für die Schärfe einstellen – zum Beispiel Makro für Porträts.
Zudem seien die Sofortbildkameras meist nicht so lichtstark und damit auch weniger für Innenaufnahmen geeignet.
Kameras und Bilder vorsichtig behandeln
Viele moderne Smartphones halten inzwischen einiges aus, sind wenig oder gar nicht anfällig gegen Hitze, Staub und vor allem Wasser. Damit sind die "Handyknipsen" auch strand- und urlaubstauglich. Für Sofortbild-Kameras gilt das nur bedingt.
Die Geräte sind nicht wasserdicht. Da gibt es ja einen offenen Spalt, aus dem das Bild raus kommt. Und in die Sonne sollte man die Kameras auch nicht legen, besonders die mit Film nicht.
Sonst könne das Bild nach dem Entwickeln leichte Farbveränderungen zeigen. Die fertigen Fotos selbst können auch noch etwas lichtempfindlich sein.
Mit Instax habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, die halten relativ gut bei Licht. Bei den neuen Polaroid-Filmen ab 2010 hab ich gemerkt, dass die verblasst sind, wenn man sie an der Pinnwand am Fenster aufhängt.
Digitale Extras
Neben den Sofortbildkameras, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren wie in den Achtzigern, gibt es inzwischen auch digitale Modelle. Vereinfacht gesagt sind das Digitalkameras mit einem integrierten Drucker für ZINK-Papier. Die werden oft auch als "Hybrid-Kameras" bezeichnet und kosten mit Preisen ab rund 100 Euro etwas mehr als die herkömmlichen Modelle. Diese Kameras bieten dann aber mehr Einstellmöglichkeiten, ähnlich wie die bekannten Digicams: Zoom, Fokus oder auch Helligkeit können meist nachgeregelt werden. Zudem können die Bilder vor dem "Ausdrucken" bei vielen Modellen noch bearbeitet und mit Filtern oder Stickern versehen werden. Die Kameras haben zudem einen eingebauten Speicher – meist eine Micro-SD-Karte – und können darüber auch die Fotos anderer Digitalkameras oder auch Smartphone ausgeben. Anders als bei der älteren, analogen Technik können zudem Kopien eines besonders gelungenen Schnappschusses für Freunde oder Familie gedruckt werden. Die Einzigartigkeit eines schnellen Fotos geht damit allerdings etwas verloren. Auf dem Markt gibt es schließlich noch kleine Drucker für die Hosentasche für 150 Euro aufwärts. Die können das Smartphone oder die Digicam zur Sofortbild-Kamera aufrüsten.
Fazit
Wer die besondere Optik und die Einzigartigkeit der Sofortbilder mag, kann mit den analogen Kameras mit bewährter Technik günstig starten. Dabei sollten aber die recht hohen Folgekosten beachtet werden. Zudem ist die Technik nicht sehr strandtauglich. Moderne Hybridkameras kosten mehr, bieten mehr Einstellmöglichkeiten – der Charme der alten Technik fehlt ihnen aber etwas.
Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 01. Juli 2019 | 10:45 Uhr