Ersetzen Saugroboter wirklich einen Staubsauger?
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Das klingt vielversprechend: Ein Roboter übernimmt die Reinigung der Böden in Wohnung oder Haus. Was man da an Zeit sparen könnte! Aber wie gut sind die automatischen Putzer wirklich und worauf sollte man beim Kauf von Saugrobotern achten – wir haben die wichtigsten Fakten recherchiert!
Das wichtigste vorweg: Einen herkömmlichen Staubsauger können die automatischen Reinigungsroboter nicht ersetzen. Sie sind vielmehr eine Ergänzung. Heißt: Durch den Einsatz eines Saugroboters muss man etwas seltener mit dem herkömmlichen Sauger ran. Und: Noch sind Saugroboter recht teure Haushaltshelfer. Für den Testsieger der Stiftung Warentest muss man gut 800 Euro auf den Ladentisch legen.
Wo Saugroboter ihre Probleme haben
Wirklich gründlich und selbstständig arbeiten die kleinen Maschinen nicht. Ihre Probleme haben sie vor allem in den Ecken, in vollgestellten Zimmern und auf Teppichboden. In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest hat nur der Bosch Roxxter Serie 6 auf Teppichböden sehr gute Ergebnisse erzielt. Beim Teppich gilt: Je höher er ist, umso schwieriger haben es die Roboter.
Fakt ist aber auch: Die Roboter brauchen Hilfe. Zimmer sollten nicht zu voll gestellt sein, Kabel nicht wüst herumliegen und Ecken freiräumen, sonst verliert die Maschine schnell die Orientierung. Gelegentlich brauchen die Roboter auch Unterstützung, wenn zu viel Schmutz oder Haare die Bürsten verdrecken.
Empfehlungen der Stiftung Warentest
Neben dem automatischen Sauger von Bosch haben auch die Roboter von iRobot (Roomba i7158) und von Neato (Botvac Connected D7) das Testurteil „gut“ bekommen. Für die Maschine von iRobot muss man rund 500 Euro auf den Tisch legen, der Sauger von Neato schlägt mit 420 Euro zu Buche.
Den Testern hat bei dem Gerät von Bosch gefallen, dass der Sauger sehr gut mit Teppichboden zurechtkommt. Außerdem wirble er nur wenig Staub auf. Auf Hartböden soll die Maschine sehr laut sein, dazu kommt sein hohes Gesamtgewicht.
Der Sauger von iRobot ist auf Hartböden kaum zu schlagen. Dazu ist er leiser als andere, die ebenfalls gut saugen. Probleme hat die Maschine auf Teppichböden und an Ecken und Kanten, haben die Tester festgestellt.
Die Vorteile bei dem Sauger von Neato liegen in den besonders breiten Bürsten. Außerdem würde er die Zimmerluft kaum mit Staub belasten. Mit rund 420 Euro kostet er auch nur knapp die Hälfte des Testsiegers.
Davon lieber die Hände lassen
Durchgefallen ist das Gerät von Blaupunkt (Bluebot XEasy Robotic) für rund 200 Euro. Dieser Sauger hat mit der Note 3,9 gerade so ein „ausreichend“ bekommen. Den Staub nimmt diese Maschine nur „dürftig“ auf, so die Tester. Außerdem konnten sie über die App Passwörter und Nutzernamen abgreifen. Auch der Saugroboter von Eufy (RoboVac 30C) für 270 Euro konnte die Tester nicht überzeugen.
Zubehör geht schnell ins Geld
Klar, die kleinen Haushaltshelfer arbeiten nicht wartungsfrei. Filter oder Bürsten nutzen sich mit der Zeit ab und müssen getauscht werden. Auch der eingebaute Akku kann ein Schwachpunkt sein. Gut, wenn der sich ohne Werkstattbesuch tauschen lässt.
Die Tester der Stiftung Warentest haben auch untersucht, wie viel Geld man nach dem Kauf in die Roboter investieren muss. Für den Testsieger von Bosch kommen da Kosten zwischen 78 und 115 Euro pro Jahr auf Käufer zu. Folgt man allen Wartungsintervallen bei den automatischen Saugern fallen beispielsweise für den iRobot jährlich 130 Euro Zusatzkosten an.
Fazit
Am Preis lässt sich nicht erkennen, ob der Saugroboter in den eigenen vier Wänden einen guten Job macht. Deshalb, vorab genau überlegen, welche Böden der Sauger reinigen soll. Denn je nach Dreck und Bodenbelag haben die Staubsaugerroboter unterschiedliche Stärken und Schwächen.
Dieses Thema im Programm MDR JUMP bei der Arbeit | 30. November 2020 | 10:45 Uhr