Freitag, der 13.: Das sind die kuriosesten Aberglauben
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Für viele ist Freitag, der 13. ein Tag wie jeder. Andere würden aber am liebsten nicht mal ihr Haus verlassen. Die Liste der kuriosen Aberglauben ist lang. Aber warum sind Menschen überhaupt abergläubisch?

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Jedes Jahr kommt er wieder und verbreitet Unruhe: Freitag, der 13. ist für Menschen mit Angst und Sorge verbunden. Denn der Aberglaube spielt in unserer heutigen Gesellschaft immer noch eine große Rolle, sagt Jana Kämpfe von der Thüringischen Vereinigung für Volkskunde e.V.:
Dabei müsse man zwischen verschiedenen Arten von Aberglauben unterscheiden. Zum einen gibt es das individuelle magische Denken, also: "Wenn ich diese Socken trage, werde ich die Prüfung bestehen." und die überlieferten Arten. Dazu gehört zum Beispiel auch die Vorstellung, dass Freitag der 13. ein Unglückstag ist.
Dabei bin ich mir sicher, dass die meisten Menschen heute überhaupt nicht mehr erklären können, warum sie sich jetzt speziell vor diesem Wochentag und dieser Zahl fürchten.
Abergläubische, die sich vor dem Tag fürchten, werden übrigens als Paraskavedekatriaphobiker bezeichnet. Das ist aus dem Griechischen abgeleitet:
- Paraskave = Freitag
- Dekatria = 13
- Phobie = Angst
Warum sind Menschen abergläubisch?
Das Wort Aberglaube taucht in schriftlicher Form bereits im 12. Jahrhundert auf. Aber warum sind Menschen überhaupt abergläubisch? Jana Kämpfe sagt:
Der Aberglaube hilft den Menschen Dinge zu erklären, die rational nicht zu erklären sind. In Situationen, die man nicht beeinflussen kann und in denen man sich ausgeliefert fühlt oder in denen man Angst hat, geben einem magisches Denken - verbunden mit rituellen Handlungen - das Gefühl von Kontrolle zurück. Sie helfen einem gute und schlechte Ereignisse zu akzeptieren.
Aberglauben aus aller Welt
Zahlen
Um die Zahl 13 ranken sich zahlreiche Aberglauben auf der ganzen Welt. Daran ist wohl hauptsächlich Judas schuld. Beim letzten Abendmahl Jesu waren 13 Personen anwesend, und Judas sollte zum Verräter werden. So glaubt man in Frankreich, dass 13 Gäste zum Abendessen Unglück bringen. Es gibt sogar den Glauben, dass dann eine Person des Tisches bald sterben wird. In Italien wird eher die 17. gemieden. Feierlichkeiten, die auf diesen Tag fallen, werden lieber verschoben. In China zählt die Zahl vier als absolute Unglückszahl, da das Wort ähnlich dem Wort für Tod ist.
Essen
Doch auch unabhängig von Zahlen gibt es kuriose Geschichten. In Südamerika werden an Silvester genau zwölf Weintrauben verspeist - eine für jeden Monat. Der Geschmack verrät, wie der Monat wird. Ist die siebte Weintraube süß und lecker, wird der Juli schön. Die Länge der Nudeln gleicht in China der Länge des eigenen Lebens - beim Kochen also nicht zerbrechen! Wenn in Russland am Esstisch Besteck runterfällt, bedeutet es, dass Besuch kommt: Das Messer steht für einen Mann, der Löffel für eine Frau. In Russland sollte man an Silvester auch vorsichtig sein, wenn man Pelmeni isst. Die werden vorher präpariert, um das nächste Jahr zu prophezeien: So gibt es eine besonders salzige oder besonders scharfe Teigtasche. Und sogar eine, in der ein kleines Geldstück versteckt ist. Wenn man im nächsten Jahr reich werden will, dann sollte man vorsichtig zubeißen.
Kleidung
In Brasilien symbolisiert das Tragen einer gelben Unterhose an Silvester Gold und Reichtum. In Kasachstan sollten Kleider nicht über die Beine ausgezogen werden - sonst gibt es Probleme mit der Schwiegermutter. Was für andere kurios ist, ist für andere eine todernste Angelegenheit, sagt Jana Kämpfe:
Meine Oma hat mich immer ermahnt bloß keine Schuhe auf den Tisch zu stellen, weil das Unglück bringt. Und ganz ehrlich gesagt, ignoriere ich diesen Aberglauben bis heute und kann da nur freundlich drüber lächeln.
Dieses Thema im Programm MDR JUMP Feierabendshow | 13. August 2021 | 15:15 Uhr